Lernen Sie uns kennen
Förderverein Ersthelfer-vor-Ort Bayrischzell-Fischbachau e.V.
Das Gebiet rund um die Gemeinden Bayrischzell und Fischbachau mit seinen Ski- und Wandergebieten am Wendelstein und am Sudelfeld liegt im süd-östlichen Teil Bayerns grenznah zu Österreich. Im Sommer und im Winter kommen sehr viele Touristen in dieses Gebiet, um einen Ausflug zu unternehmen, oder hier ihren Urlaub zu verbringen.
Nicht nur diese, sondern auch die Einheimischen können jederzeit in eine Situation geraten, die eine schnelle und kompetente Hilfe dringend nötig macht, welche über den gesamten weiteren Lebensweg entscheiden kann. Bis vor einiger Zeit war die Bergwacht Bayrischzell-Fischbachau, als einziges Rettungsmittel im Tal, seit langem während der normalen Dienstzeiten als Ersthelfer insbesondere zu Verkehrsunfällen am Sudelfeld geschickt worden, da der normale Rettungsdienst, je nach Verkehrslage, bis zu einer halben Stunde und mehr dorthin benötigte.
Zur Entlastung der Bergwacht im Bereich der Erstversorgung, wurde im Oktober 1999 der Förderverein Ersthelfer vor Ort Bayrischzell - Fischbachau gegründet, der die finanzielle Unterstützung des First Responders übernimmt.
Rückblick - Geschichte
Unsere Geschichte
Erfolgreiche Reanimation durch die Bergwacht Bayrischzell - Fischbachau
Am Samstag den 30. Dezember 1999 werden wir in der Bergrettungswache Bayrischzell gegen 16.00 Uhr von der Rettungsleitstelle zur Erstversorgung einer bewusstlosen Person in einer Bayrischzeller Pension alarmiert. Da an diesem Tag letzte Vorbereitungen für die Wintersaison getroffen werden, befinden wir uns zufällig zu viert in der Wache. Zwei Bergwachtler machen sich daraufhin unverzüglich mit dem Fahrzeug auf den Weg zum Einsatzort. Da die Pension nur etwa 500 m von der Rettungswache entfernt liegt, treffen wir bereits 2 Minuten nach der Alarmierung beim Patienten ein.
Patient wird auf Grund der kurzen Anfahrtsstrecke bereits nach 2 Minuten erreicht!
Im Flur finden wir einen ca. 60-jährigen, stark zyanotischen Mann vor, der von Angehörigen in Seitenlage gebracht wurde. Bei der Überprüfung der Vitalfunktionen stellen wir einen Atem-Kreislauf-Stillstand mit weiten reaktionslosen Pupillen fest und beginnen sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Gleichzeitig werden die zwei an der Wache verbliebenen Kameraden nachgefordert. Da sich der korpulente Mann mit dem Beatmungsbeutel zunächst nicht suffizient ventilieren lässt, wird ein Guedeltubus eingelegt, woraufhin die Beatmung problemlos gelingt. Im Laufe der Maßnahmen stellt sich heraus, dass der Patient über starke Schmerzen in der linken Brust klagte und daraufhin den Notarzt verständigen wollte. Beim daraufhin folgenden Notruf brach er dann bewusstlos zusammen.
Notruf erfolgt nahezu zeitgleich mit Eintritt des Kreislaufstillstandes!
Da sich der Zugang zum Patienten in dem engen Gang schwierig gestaltet, vergeht ca. eine Minute bis das EKG angelegt ist. Als wir in zwei verschiedenen Ableitungen eindeutig ein großamplitudiges Kammerflimmern diagnostizieren, entscheiden wir uns zur sofortigen manuellen Defibrillation mit 200 Joule.
Trotz fehlen eines Halbautomaten erfolgt die Defibrillation bereits ca. 4 Minuten nach Eintritt des Kreislaufstillstandes!
Da der Patient daraufhin in eine Asystolie übergeht, werden Vorbereitungen zur Intubation getroffen. Nach ca. 10 Sekunden zeigte sich auf dem Monitor jedoch eine Sinusbradykardie mit einer Frequenz von ca. 40 / min. An beiden Karotisarterien ist ein deutlicher Pulsschlag zu tasten.
Nach wenigen Sekunden setzt auch die Eigenatmung des Patienten wieder ein. Daraufhin wird auf einen Intubationsversuch verzichtet und über eine Inhalationsmaske mit Beutel 12 Liter Sauerstoff pro Minute angeboten. Im weiteren Verlauf wird in der rechten Ellenbeuge ein venöser Zugang (18 G) gelegt und zum Offenhalten mit einer langsam tropfenden Ringerlösung versehen. Der erste gemessene Blutdruck liegt bei 170/110 mmHg die Sauerstoffsättigung bei 100 %. Da die Frequenz mittlerweile auf ca. 70 / min angestiegen ist, wird auf eine Atropingabe verzichtet. Vorsorglich wird Suprarenin 1:10 hergerichtet und der inzwischen stark verschleimte Rachenraum mehrmals abgesaugt. Eine erneute Kontrolle zeigt enge auf Lichtreiz reagierende Pupillen sowie deutlich tastbare periphere Pulse.
Der Patient kann noch vor Eintreffen des Notarztes in stabile Kreislaufverhältnisse überführt werden!
Durch einen nun abkömmlichen Bergwachtler wird der Rettungsleitstelle eine detaillierte Lagemeldung gegeben. Einige Minuten später trifft der Notarzt ein, der auf Grund extrem schlechter Witterungsverhältnisse über 15 Minuten für die Anfahrt benötigte.
Schlechteste Straßenverhältnisse verlängern die Eintreffzeit des Notarztes auf über 15 Minuten !
Nach kurzer Absprache mit Notarzt und RTW-Besatzung entschieden, wie uns den Patienten mit der Schaufeltrage zu bergen und auf die vor dem Haus bereitstehende Trage zu verbringen. Mit dieser wird er nun unter ständigem Monitoring in den RTW verbracht. Da sich der Patient dort weiterhin in einem stabilen Zustand befindet und erste Schutzreflexe bereits zurückgekehrt sind, wird auf weitere Maßnahmen verzichtet und ein schneller Transport in die nächstgelegene Klinik mit internistischer Intensivstation angestrebt.Dort wird der Patient mit stabilen Vitalparametern übergeben und befand sich bei Abschluß dieses Berichtes auf dem Weg der Besserung.
Mit der baldigen Auslieferung des über den Staatshaushalt beschafften Halbautomaten hoffen wir in Zukunft noch besser für kardiale Notfälle gerüstet zu sein.
Dieser Einsatz animierte die Helfer der Bergwacht Leitzachtal, die sich ehrenamtlich im First Responder Dienst engagieren, und zeigte gleich zu Beginn des Projektes dessen Notwendigkeit und Wirksamke